Während einer Aktion am 3. November 2011 mögen es 20 bis 30 engagierte Menschen gewesen sein, die unangemeldet in der Wartezone des Jobcenters Köln-Kalk Kaffee ausschenkten, das Überlebenshandbuch der KEAs verteilten und sich für Beratung und Begleitung zur Verfügung stellten. Ein einziger Teilnehmer - der mit den auffällig blau gefärbten Haaren - wurde vom Sicherheitsdienst herausgepickt, um ihn der Polizei zu übergeben und Anzeige wegen Hausfriedensbruch zu erstatten. Das war einfach! Zu einfach, wie auch das Gericht am 12. September 2012 zu Gunsten des angeklagten KEAs erkannte.
Heute, am 1. Oktober 2012, wurde für die Sicherheitskräfte des Jobcenters Köln-Kalk die Schwierigkeitsstufe etwas erhöht. Die Anzahl der Engagierten mit blauen Haaren hatte sich vervielfacht.
Heute ging es erneut darum, Hartz IV-betroffene Erwerbslose in der Wartezone über ihre Rechte aufzuklären und zur Kommunikation untereinander zu ermutigen.
Wir sind Teil einer betroffenen Masse und keine Einzelfälle! Also lasst uns miteinander reden, wenn wir uns schon mal treffen!
Heute ging es aber auch darum, die zweite bittere Niederlage des Jobcenters Köln-Kalk vor Gericht - eine dritte könnte unmittelbar bevorstehen - angemessen zu würdigen. Der Standortleiter wurde zwischenzeitlich gewechselt und auch der Sicherheitsdienst überraschte heute mit neuem Personal, das sich während der Aktion angemessen zurückhielt.
Hartz IV ist menschenverachtend ...
Unangemessen hingegen die endlose Wartezeit. Einige der blauhaarigen Aktivisten stellten sich für eine spontane Begleitung zur Verfügung um rechtswidrig einbehaltene Leistungen zu erkämpfen. "Wir haben um 11:30 Uhr eine Wartemarke geholt und konnten dann kurz nach 15:00 Uhr endlich mit Bargeld das Jobcenter verlassen, die meiste Zeit davon haben wir gewartet", so ein Begleiter.
... und verdammt gefährlich!
Immer wieder kommt es zum Monatsanfang dazu, dass Leistungsberechtigte - aus welchen Gründen auch immer - ihr Geld nicht oder nicht pünktlich bekommen. Die Betroffenen - darunter Kinder! - müssen dann zusehen, wie sie sich das Wochenende über ernähren und müssen Ärger mit dem Vermieter fürchten. Damit gehen schlaflose Nächte einher, existenzielle Ängste, Wut, Erkrankungen und die Gefahr, dass jemand schlicht unkontrolliert austickt.
Wenn die Betroffenen dann zum Beginn der "Geldwoche" - wie es einer der Sicherheitsmitarbeiter als Zeuge vor Gericht nannte - um ihre ihnen zustehende Leistungen betteln müssen und dafür noch drei bis vier Stunden Lebenszeit geduldig, hörig, strafend absitzen müssen, setzt das dem Zynismus die Krone auf.
Heute, am 1. Oktober 2012, wurde für die Sicherheitskräfte des Jobcenters Köln-Kalk die Schwierigkeitsstufe etwas erhöht. Die Anzahl der Engagierten mit blauen Haaren hatte sich vervielfacht.
Heute ging es erneut darum, Hartz IV-betroffene Erwerbslose in der Wartezone über ihre Rechte aufzuklären und zur Kommunikation untereinander zu ermutigen.
Wir sind Teil einer betroffenen Masse und keine Einzelfälle! Also lasst uns miteinander reden, wenn wir uns schon mal treffen!
Heute ging es aber auch darum, die zweite bittere Niederlage des Jobcenters Köln-Kalk vor Gericht - eine dritte könnte unmittelbar bevorstehen - angemessen zu würdigen. Der Standortleiter wurde zwischenzeitlich gewechselt und auch der Sicherheitsdienst überraschte heute mit neuem Personal, das sich während der Aktion angemessen zurückhielt.
Hartz IV ist menschenverachtend ...
Unangemessen hingegen die endlose Wartezeit. Einige der blauhaarigen Aktivisten stellten sich für eine spontane Begleitung zur Verfügung um rechtswidrig einbehaltene Leistungen zu erkämpfen. "Wir haben um 11:30 Uhr eine Wartemarke geholt und konnten dann kurz nach 15:00 Uhr endlich mit Bargeld das Jobcenter verlassen, die meiste Zeit davon haben wir gewartet", so ein Begleiter.
... und verdammt gefährlich!
Immer wieder kommt es zum Monatsanfang dazu, dass Leistungsberechtigte - aus welchen Gründen auch immer - ihr Geld nicht oder nicht pünktlich bekommen. Die Betroffenen - darunter Kinder! - müssen dann zusehen, wie sie sich das Wochenende über ernähren und müssen Ärger mit dem Vermieter fürchten. Damit gehen schlaflose Nächte einher, existenzielle Ängste, Wut, Erkrankungen und die Gefahr, dass jemand schlicht unkontrolliert austickt.
Wenn die Betroffenen dann zum Beginn der "Geldwoche" - wie es einer der Sicherheitsmitarbeiter als Zeuge vor Gericht nannte - um ihre ihnen zustehende Leistungen betteln müssen und dafür noch drei bis vier Stunden Lebenszeit geduldig, hörig, strafend absitzen müssen, setzt das dem Zynismus die Krone auf.
Quelle: Blauer Montag am Jobcenter Köln-Kalk | Die KEAs e. V. – Kölner Erwerbslose in Aktion
Mehr: Die KEAs e. V. – Kölner Erwerbslose in Aktion - Kölner Erwerbslosen-Anzeiger - Onlineausgabe
Bitte mehr von diesen "Blauen"...
AntwortenLöschenObwohl das Thema bitter ernst ist, geht es doch für die Betroffenen um das nackte Überleben, verstehen es die KEAs immer und immer wieder mit kölschem Frosinn und entsprechendem Humor sich dieser Themen anzunehmen.
Man kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
Ich ziehe meinen Hut vor allen Aktivisten von KEAs...
AntwortenLöschen"Die Anzahl der Engagierten mit blauen Haaren hatte sich vervielfacht."
AntwortenLöschenSchöner Einfall!